Das Schauspiel Köln befindet sich seit vier Jahren in Köln-Mülheim auf dem ehemaligen Gelände des Kabelherstellers Felten & Guilleaume. Das Ende der Sanierung des eigentlichen Theaters in der Innenstadt ist noch nicht absehbar, und so hat Intendant Stefan Bachmann zu Beginn seiner Arbeit in Köln 2013 die Interimsspielstätte im Depot gefunden und die alten Fabrikhallen zum Theater erkoren.
Vor den beiden Spielstätten befindet sich auf einer ca. 3000 m2 großen Fläche der CARLsGARTEN, das Urban-Gardening-Projekt des Schauspiels. Seit 2013 wachsen in Hochbeeten aus Bäckerkisten unzählige Nutz- und Zierpflanzen. Die Berliner Prinzessinnengärten hielten vor vier Jahren einen Ansaatworkshop und zeigten interessierten Mitarbeiter*innen der Bühnen und Anwohner*innen, wie sich aus Kisten, Strauchschnitt und Komposterde Beete bauen lassen.
Seitdem ist der Garten offen für alle, die sich beteiligen wollen. Das Motto heißt: Wer hilft, darf ernten.
Umrahmt wird die Gartenfläche von alten Überseecontainern, die einen Rundgang bieten und in denen sich auch die kleinste Spielstätte des Schauspiels befindet: Unter dem Hügel, in mehreren zusammengeschweißten Containern haben knapp 60 Zuschauer*innen Platz und können hier in der GROTTE regelmäßig Theateraufführungen, Filme und Partys besuchen.
Der Garten selber bietet neben der Möglichkeit, sich gärtnerisch zu betätigen, viele Sitzgelegenheiten und Nischen, zum Lesen, Picknicken, Zusammensitzen, z. B. die bunten Enzos, gespendet von dem Wiener Museumsquartier, und selbstgebaute Palettenmöbel unter der Weinlaube aus grünem Veltliner. Die Pfade zwischen den Beeten laden ein, Pflanzen zu entdecken und zu beschnuppern. Regelmäßig finden Gartentage statt, an denen gemeinsam gegärtnert, gekocht oder gefeiert wird. Informationen hierzu gibt es auf dem garteneigenen Blog www.carlsgarten.koeln oder über die Homepage des Schauspiel Köln. Und natürlich im Garten selber – schauen Sie sich bei Ihrem nächsten Spaziergang gut um.
Text: Michaela Kretschmann, CARLSGARTEN