Mülheimer Gottestracht
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Im Gespräch mit Frau Bleck, Schwester Gertrud, Herrn Obermann, Herrn Häussermann 
  
Es ist noch gar nicht so lange her, vielleicht vor 2 – 3 Jahren, da spielte St. Antonius, als Kirche, als Kirchplatz eher eine „Nebenrolle“, in der Pastoral und in Köln-Mülheim. Wir sprechen mit den unterschiedlichen Beteiligten über den Wandel an diesem Kirchort. Schauen zurück und nach vorne.
  
Viele kleine Projekte und Ideen, Kirchplatzgestaltung, Texttafeln, Bänke, und vor allem Menschen mit Freude, Menschen unterschiedlicher Lebenserfahrung, Lebensumstände, Kulturen und Glaubensrückbindungen – es ist eine kleine neue Welt rund um Antonius entstanden, was ist geschehen?
Frau Bleck: Ab 2016 habe ich als Seelsorgerin in der Kirchengemeinde St. Clemens und Mauritius mitgearbeitet und bekam neben anderen Aufgaben, die Verantwortung für die pastorale Entwicklung am Kirchort St. Antonius zugesprochen. Als erstes haben mich die großen alten Linden auf dem Kirchplatz beeindruckt, und ich dachte, wie schön es doch wäre, wenn es Bänke gäbe, um darunter zu sitzen, statt der vielen Autos, die dort abgestellt waren. Und mir ist schmerzlich aufgefallen, dass die Kirche tagsüber geschlossen war und nur zu Gottesdienstzeiten geöffnet wurde. So habe ich mich mit einiger Beharrlichkeit darum gekümmert, dass Kirchplatz und Kirche zu offenen und gastfreundlichen Räumen für hier lebende Menschen werden. 
  
Hier – wie auch an anderen Kirchorten der Gemeinde – gibt es ein großes, kirchlich verankertes, soziales Engagement: Don-Bosco-Club und Kindergarten und Tafel und Kleiderstube: viele hauptamtliche und ehrenamtliche Mitarbeitende und viele Menschen aus dem Viertel, die diese Angebote wahrnehmen. Da gab es für mich Vieles zu hören und Vieles zu lernen. 
  
Herr Häussermann: Während der Pandemie änderte sich einiges am Kirchort: Ein Labyrinth wurde auf den Kirchplatz gemalt, die Kleiderkammer entrümpelt, usw.. Bei vielem davon war ich als Nachbar an der Ausführung beteiligt, denn: Das, was schon da war, mußte erst aus dem Dornröschenschlaf geweckt und dann zum Laufen gebracht werden. Dabei entstand auch aus Altem Neues. Nur ein Beispiel von vielen: Eine große Holzplatte, die ich bei der Entrümpelung des Speichers über der Kleiderkammer fand, wurde nicht einfach entsorgt, nur weil sie alt war, sondern in gemeinsamer Arbeit zur Fürbittwand »gepimpt«. 
  
Eure Aktivitäten rund um St. Antonius sind gut bekannt, vor allem im Sozialen – Mülheim, in den Kreisen der Stadt, der Kommune, und eben auch in unserer Gemeinde.
Frau Bleck: Ein wichtiges Thema ist Vernetzung: in der Sozialraumkonferenz präsent zu sein und sich als Mitgestalter von Projekten und des öffentlichen Raums anzubieten. Ich habe immer wieder Menschen getroffen, die sich mit einiger Experimentierfreude und notwendiger Fehlerfreundlichkeit eingelassen haben, gemeinsam mit mir, aus dem Sehen und Hören in ein Tun zu kommen. 
  
Auch im Inneren sind unterschiedliche Formen des Miteinanders entstanden: Tafel, Meditation, eine Pastoralgruppe, ein Gottesdienst ganz anders, „mal Gast sein“ einmal im Monat, was macht Ihr da vor Ort? 
Schwester Gertrud: Es gibt unterschiedliche Formen des Miteinanders in St. Antonius, die alle davon abhängen, ob wir miteinander kleinere Schritte auf einander hinwagen. Ich finde, dass es fast einem Glaubensbekenntnis und einer Nähe zueinander gleichkommt, wenn wir „Aktive“ jetzt einander begegnen, nachdem Beate Bleck in Rente gegangen ist und nicht mehr vermittelnd und aufeinander aufmerksam machend uns füreinander interessiert hat. Es ist jetzt viel Eigeninitiative nötig. Mir ist das interreligiöse Meditieren weiterhin sehr wichtig, weil mir aus der gemeinsamen Stille bewusst wird, wie Gott hier in St. Antonius persönlich wirken möchte. Bei „mal Gast Sein“ beflügelt mich, dass so viele Religionen um St. Antonius sind und dass Beate diese Vielfalt entdeckt und aufgegriffen hat. 
  
Schauen wir in die Zukunft, Herr Obermann, Du hast die ersten Schritte für Deine neue Aufgabe in der Nachfolge von Frau Blecks Wirken hier als Hauptamtliche schon unternommen, wie geht es Dir hier vor Ort?
Herr Obermann: Das erste ist natürlich der Don-Bosco-Club, den ich ja schon viele Jahre kenne. Jetzt ist eine große Offenheit hinzugekommen, und es ist fast so, als wenn die Kirche und die Unterkirche auch so etwas wie eine „offene Tür“ sind. Jede und Jeder ist willkommen! 
  
Ich besuche jetzt die verschiedenen Projekte im Caritas-Bereich. Dabei bin ich von den Verantwortlichen freundlich aufgenommen worden, z. B. bei der Lebensmittelausgabe oder auch bei Sack-Ausgabe. 
  
Was wird nun von dir erwartet, als Caritas Zuständiger? 
Herr Obermann:Die Kirche hat ja drei „Säulen“: Glaubenszeugnis, Verkündigung und die Caritas und Diakonie. Eine Kirche ohne Caritas kann keine Kirche sein. Aktuell bin ich zeitlich noch sehr eingeschränkt, ich hoffe, das wird ab September besser. Ich möchte die Menschen vor Ort begleiten und Ihnen Ansprechpartner und im Idealfall auch Seelsorger sein. 
  
Danke allen, die da wirken am Reich Gottes für uns. 
Dieses Interview führte Johannes Schmitz

Lebensmittelausgaben

Lebensmittelausgabe
an St. Mauritius
Alte Wipperführter Straße 53, Köln-Buchheim

Öffnungszeit:
Dienstag ab 15 Uhr Lebensmittelausgabe im Pfarrzentrum
Dienstag ab 15.30 Uhr Neuanmeldung und Sprechstunde im Pfarrzentrum
Fr. Barbaric und Team


 

Lebensmittelausgabe 
an St. Antonius

Tiefentalstr. 38, Köln-Mülheim

Öffnungszeit:
Donnerstag ab 15.30 Uhr Lebensmittelausgabe und Café in der St. Antoniuskirche
Donnerstag ab 15.30 Uhr Neuanmeldung und Sprechstunde in der St. Antoniuskirche
Fr. Briesenick und Team

 

Caritas-Wegweiser

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