Liebe Leserinnen, liebe Leser,
die Geschichte der drei Jünglinge im Feuerofen zählt zu den bekannteren Texten des Alten Testaments.
Wir haben hier das Bild eines orientalischen Potentaten, der als Herr über Leben und Tod jederzeit seinen Launen nachgeben kann, und dieses Bild ist durchaus realistisch, wenn auch viele Könige sich natürlich von ihrer Klugheit leiten ließen.
Wir haben hier aber auch eine interessante Parallele zu den frühen Christenverfolgungen. Christen wurden in Rom ja nicht wegen ihrer Christusverehrung hingerichtet, die war den Römern egal, sondern wegen Hochverrats, als Feinde des römischen Reiches.
Sie weigerten sich, das zentrale Symbol des Reiches, den Kaiser als Kaiserstatue zu verehren und waren damit eben Gegner des Reiches. Wenn in der heutigen Lesung der König Nebukadnezzar Statuen der (Reichs-)Götter aufstellte, dann konnte er natürlich auch die Verehrung dieser Götter erwarten, denn sie waren die Symbole der Einheit seines Reiches. Er stößt hier aber auf den Glaubensstolz der Jünglinge und das ist eine Haltung, die heute selten ist. Sind wir stolz auf unseren Glauben?
Ihr P. Thomas