Im Gespräch mit Maria Keller, Verwaltungsleitung, Katholische Kirchengemeinde St. Clemens und Mauritius
Liebe Frau Keller, seit Juni sind Sie als neue Verwaltungsleitung in unserer Gemeinde tätig. Welche Hoffnungen und Impulse möchten Sie den Menschen in unserer Pfarrei mit auf den Weg geben? Und welche persönlichen Ziele und Erwartungen möchten Sie in Ihrer neuen Rolle gerne verwirklichen?
Ich bin sehr glücklich darüber, dass ich in der Pfarrgemeinde mitarbeiten darf. Den leitenden Pfarrern in den immer größer werdenden Gemeinden ist es nicht möglich, sich um alle Mitarbeitenden, die Kitas und alle Verwaltungsaufgaben zu kümmern. Deswegen war die Einrichtung von Verwaltungsleitungsstellen im Bistum sehr sinnvoll, und ich freue mich darüber, dass die Arbeit gut gestartet ist. Ich bin in sehr freundlicher und offener Weise aufgenommen worden.
Die Struktur einer Kirchengemeinde kenne ich von frühester Jugend, viele Jahre habe ich verschiedene ehrenamtliche Aufgaben in meiner Heimatgemeinde ausgeführt. Diese Kenntnis der Struktur, die durchaus in große Kirchengemeinden zu übertragen ist, ist sehr hilfreich für die heutige Arbeit.
Für mich war der Glaube immer ein tragendes Element in meinem Leben, und ich hoffe sehr, dass ich dazu beitragen kann, dass die Botschaft des Evangeliums auch durch unsere Arbeit spürbar wird, nämlich dadurch, dass die Menschen spüren, dass der Arbeit ein Wertegerüst zugrunde liegt. Wir Mitarbeitende der Kirchen sollten das ausstrahlen und immer gut miteinander umgehen, auch in kritischen Situationen.
Wir freuen uns, dass nun alle Mitarbeiter*innen, das Pastoralteam, der Pfarrer und Sie als Verwaltungsleitung im Pastoralbüro Liebfrauen unter einem Dach vereint sind. Welche Erwartungen und Hoffnungen verbinden Sie mit diesem lang geplanten Umzug?
Im September hat der Umzug in die hell renovierten Räume stattgefunden. Ich hoffe und wünsche, dass viele Besucher den Weg in das Pastoralbüro finden werden, um die unterschiedlichen Anliegen vorzutragen. Es wäre ganz wunderschön, wenn das Pastoralbüro zu einem Ort der Begegnung wird, und ich möchte natürlich auch immer mal wieder gerne dann die Gelegenheit nutzen, um mit Mitgliedern der Kirchengemeinde ins Gespräch zu kommen. Leider ist der Terminkalender oft voll, und nicht immer ist Zeit für diese Gespräche.
Sehr gerne laufe ich zu den Besprechungen in die Kitas in Mülheim, Buchheim und Buchforst und habe schon Eindrücke der Ortsteile der Kirchengemeinde und der dort wohnenden Menschen gewinnen können.
Ich finde das ganz wunderschön, dass alle nun in einem Bürogebäude arbeiten dürfen und nehme die Atmosphäre als sehr positiv wahr. Für eine konstruktive Zusammenarbeit ist eine gute Atmosphäre wichtig. In guter Atmosphäre können auch kritische Gespräche stattfinden oder schwierige Sachverhalte bearbeitet werden. Ich finde es auch sehr wichtig, dass „Tür und Angel Gespräche“ möglich sind, wo die Gelegenheit besteht, sich gegenseitig gut kennenzulernen und auszutauschen. Ich finde es immer sehr wichtig, gut aufeinander zu achten und auch mal nachzufragen, wenn es jemandem aus dem Team nicht gut geht. Wir alle arbeiten für die Kirche und sollten in diesem Wertekontext unterwegs sein und so miteinander umgehen.
Dadurch, dass wir alle unter einem Dach zusammenarbeiten, sind die Dienstwege kurz, und wir können schnell und effektiv Sachverhalte besprechen und umsetzen.
Unsere Gemeinde befindet sich mitten im Entwicklungsprozess zur neuen pastoralen Einheit mit den Kirchengemeinden St. Hubertus und Mariä Geburt. Welche Faktoren halten Sie für entscheidend, um eine gelungene Lösung zu erreichen? Und welche Chancen sehen Sie darin für die Zukunft der Pfarrei?
Ich halte es für erforderlich, dass sich die beiden, nach meiner ersten Wahrnehmung unterschiedlichen Kirchengemeinden aufeinander einlassen und in einen Prozess einer guten und konstruktiven
Zusammenarbeit eintreten. Unterschiedlichkeit ist eine große Chance, die Bereiche können sich gegenseitig bereichern, die Menschen können viel voneinander lernen. Und natürlich können Gemeinsamkeiten festgestellt und ausgebaut werden.
Es besteht die Möglichkeit, vieles auf den Prüfstand zu stellen, Organisationsstrukturen zu überprüfen und effizienter zu gestalten.
Den Prozess der Gemeindezusammenlegung mit begleiten und in den Gremien mitarbeiten zu dürfen findet ich sehr spannend und interessant.
Ich freue mich darauf, Gemeindemitglieder kennenzulernen und werde natürlich den ein oder anderen Gottesdienst besuchen.
Vielen Dank für das Gespräch
Dieses Interview führte Zdenko Barbarić
Fotos: Silke Grimm